Drohnenaufnahme der neuen KA Mettendorf (c) Ingenieurbüro H. Berg & Partner GmbH

Einweihung der Kläranlage Mettendorf – Ein Vorzeigeprojekt in der Südeifel

Am 23.06.2023 wurde die neue Kläranlage der Südeifelwerke in Mettendorf mit einem Festakt offiziell eingeweiht. Nach der Begrüßungs- und Dankesrede von Jürgen Stadler, Vorstand der Südeifelwerke, hob Verbandsgemeindebürgermeister Moritz Petry die regionale Wertschöpfung durch die gute Zusammenarbeit mit vielen in der Region ansässigen Firmen hervor. Darüber freute sich auch unser ebenfalls aus der Region stammende Projektleiter Oliver Lenz, der die Randbedingungen und das Projekt anschließend vorstellte. 

Die Einweihungsfeier

Die alte Kläranlage von Mettendorf stammte aus dem Jahr 1963 und war stark sanierungsbedürftig. Ein hoher Nährstoffeintrag in die Enz hat diese zuletzt stark belastet. Das Hochwasser im Sommer 2021 hat zudem gezeigt, dass der Standort für eine Kläranlage sehr ungünstig ist, da er dicht an der Enz liegt.

Dies hat die Südeifelwerke veranlasst, eine neue, moderne Kläranlage an einem günstigeren Standort zu errichten. Die neue Kläranlage verfügt aber nicht nur über eine deutlich bessere Reinigungsleistung, sondern deckt auch ihren eigenen, für Kläranlagen typischen hohen Energiebedarf bilanziell selbst und zwar mittels einer auf den Dachflächen und angrenzenden Freiflächen installierten Photovoltaikanlage. Denn höhere Anforderungen an die Reinigungsleistung bedeuten auch einen Anstieg des Energieverbrauchs, so dass der energetischen Optimierung von Kläranlagen eine zentrale Bedeutung zukommt.

 

Bau der Kläranlage Mettendorf

Die neue Kläranlage in Mettendorf (3.500 EW) wurde an einen nicht vom Hochwasser gefährdeten Standort verlegt. Sie ist als biologische Anlage mit aerober Schlammstabilisierung nach neustem Stand der Technik mit höchster Energieeffizienz konzipiert und wendet das sogenannte BIOCOS-Verfahren an, welches einen leistungsfähigen und gleichzeitig energieeffizienten Betrieb ermöglicht. „Die neue Verfahrenstechnik der Kläranlage bewirkt somit eine Abnahme des Nährstoffeintrages in die Enz und leistet dadurch einen Beitrag zur Zielerreichung der Wasserrahmenrichtlinie. Durch die energieeffiziente Betriebsweise der Kläranlage und die Stromerzeugung mittels Photovoltaikmodulen leistet die Maßnahme gleichzeitig einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz“, erläuterte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder, die ebenfalls zur Einweihung angereist war. Sie bekannte sich dazu „ein Fan von Kläranlagen“ zu sein und, dass es eine Freude gewesen sei, solch ein innovatives Projekt zu fördern.

Landrat Andreas Kruppert hob in seiner Rede noch die Tatsache hervor, dass mit der neuen Kläranlage nun auch eine gute Lösung für die Verwertung des in der VG anfallenden Klärschlamms entstanden sei. In Mettendorf wurde eine zentrale Entwässerungsanlage für die Klärschlämme der gesamten Verbandsgemeinde Südeifel (26.300 EW) errichtet. Durch die Entwässerung der Schlämme verlieren diese enorm an Gewicht, wodurch die Gemeinde nun Geld und CO2 beim Transport des Klärschlamms zur weiteren thermischen Verwertung einspart.

Zum Abschluss der Einweihung überreichte Oliver Lenz Abwassermeister Sebastian Leiber und Vorstand Jürgen Stadler die Schlüssel und wünschte ihnen eine reiche Ernte aus dem hauseigenen Kläranlagen-Gemüsegarten.

 

> Projektvorstellung (PDF)