Die alte Kläranlage Mettendorf gilt nach ca. 60 Betriebsjahren als stark sanierungsbedürftig und soll durch eine biologische Kläranlage nach dem neusten Stand der Technik ersetzt werden. Das jetzige Gelände liegt jedoch direkt am Ortsrand der Ortschaft Mettendorf, neben bestehender und zukünftiger Bebauung. Deshalb wurde ein neuer Standort ca. 700 m weiter südöstlich entlang der L4 zwischen Mettendorf und Enzen gesucht.
Das Gelände bietet ausreichend Platz für eine biologische Reinigung des Abwassers aus den Ortschaften Utscheid, Niederraden, Obergeckler, Niedergeckler, Sinspelt und Mettendorf. Insgesamt werden 3.500 Einwohner an die neue Kläranlage angeschlossen.
Durch den Neubau der Kläranlage kann sogar der bestehende Zustand der Enz verbessert werden, was nicht nur die Natur, sondern auch die Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Ulrike Höfken, erfreut. Aus diesem Anlass besuchte Frau Höfken am vergangenen Montag das Dorfgemeindehaus Mettendorf, informierte sich über die Planung der Kläranlage und überreichte Herrn Petry (Bürgermeister der Südeifel), Herrn Kwiatkowski (Ortsbürgermeister Mettendorf) sowie Herrn Hermes und Herrn Steimetz (Vorstand der Südeifelwerke AöR) einen Förderbescheid über 3,9 Millionen Euro.
Auf dem Standort der jetzigen Kläranlage wird lediglich ein Pumpwerk errichtet, um das Schmutzwasser zur neuen Kläranlage zu transportieren.
Neben der biologischen Reinigung wird bei der Kläranlage zusätzlich ein Schlamm-entwässerungscentrum für die Region Südeifel errichtet. Dort können die Klärschlämme der rund 26.300 Einwohner entwässert werden. Dies stellt die Südeifelwerke damit auch optimal für die kommenden Klärschlammdiskussionen auf. Der entwässerte Klärschlamm kann weiterhin in die Landwirtschaft eingebracht oder einer modernen Verbrennungsanlage zugeführt werden.
Kläranlagen gelten als die größten kommunalen Energieverbraucher. Dies soll zukünftig verbessert werden, indem auf dem Gelände der Kläranlage Mettendorf Photovoltaik genutzt wird. Durch die Anlagen auf den Dächern der Betriebsgebäude und die Freiflächenanlage können ca. 200.000 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden. Hierrüber wird auch das Pumpwerk auf der alten Kläranlage, ein Regenüberlaufbecken in der Enztalstraße und eine Schmutzwasserpumpstation in der Luxemburger Straße in Mettendorf versorgt. Über die Speicherung in einer Lithium-Ionen-Batterie ist ein Eigenverbrauch von bis zu 70 % Solarenergie möglich.
Die Bauarbeiten der Kläranlage Mettendorf beginnen im Mai 2020 und werden voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen.
Einen Pressebericht des Trierischen Volksfreund vom 14.01.2020 können Sie hier lesen.