Startschuss für den Bau von A-Nord

Ein wichtiges Projekt der Energiewende nimmt Fahrt auf

Am 23.10.2023, rund ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant, haben die Arbeiten an der Gleichstromtrasse A-Nord begonnen. „Das ist ein Startsignal des Machens und des Umsetzens“, sagte der zum Spatenstich angereiste Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Gemeinsam mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), Landesenergieminister Christian Meyer (Grüne) und den Geschäftsführern der Amprion GmbH Dr. Hans-Jürgen Brick und Dr. Hendrick Neumann sowie Gesamtprojektleiterin Alexandra Kropp, will Habeck damit Tempo in die Energiewende bringen. Denn besonders an A-Nord ist, dass der Bau nach ca. 6 Jahren Planung nun in einem Teilabschnitt starten kann, obwohl das nötige Planfeststellungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Ermöglicht wird dies durch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen, die durch die Bundesregierung geschaffen wurden, und den „Geist des Gelingens“, der, so Habeck, dringend nötig ist, um die verlorene Zeit beim Netzausbau aufzuholen. Möglich macht dies eine Genehmigung auf vorzeitigen Baubeginn, bei der keine endgültigen Maßnahmen herbeigeführt werden dürfen, sondern nur reversible Maßnahmen. Dafür hatte die Bundesnetzagentur nach Prüfung grünes Licht gegeben.

Bau neuer Stromtrassen dringend erforderlich

Dass beim Netzausbau nicht länger getrödelt werden darf, unterstreicht Hans-Jürgen Brick (Amprion). Denn der bereits produzierte Windstrom kann bisher nicht vollständig eingespeist werden, was laut Amprion hohe Entschädigungskosten von rd. 700 Mio. € pro Jahr verursacht. „Erst wenn Stromerzeugung und Netz parallel in Betrieb gehen, können wir von diesen Kosten runterkommen“, so Brick.
Da im Rheinland und im Ruhrgebiet bis 2038 schrittweise alle Kohlekraftwerke vom Netz gehen sollen und die dadurch entstehende Versorgungslücke mit Windkraft von der Nordseeküste geschlossen werden soll, müssen neue Stromtrassen gebaut werden.

Netzausbauplan Deutschland (Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (https://um.baden-wuerttemberg.de/de/energie/versorgungssicherheit/netzausbau/netzausbauvorhaben-in-bw/vorhaben-in-deutschland)

A-Nord und der Korridor A

Die Trasse A-Nord ist dabei ein 300 km langes Teilstück des sogenannten Korridor A, mit dem Windstrom aus Emden (Niedersachsen) nach Meerbusch-Osterath (NRW) und später weiter nach Baden-Württemberg transportiert werden soll. Der Strom wird in der verlustarmen Hochspannungs-Gleichstrom-Technik übertragen und hat eine Transportkapazität von 2 Gigawatt, was einer Übertragungsleistung von zwei Atomkraftwerken oder dem Verbrauch von 2 Millionen Haushalten entspricht. 2027 soll A-Nord in Betrieb gehen.

Für den Abschnitt „Niedersachsen“ hat das Ingenieurbüro H. Berg & Partner GmbH in Arbeitsgemeinschaft mit Björnsen Beratende Ingenieure GmbH die Planung (Leistungsphasen 1 bis 4 für Ingenieurbauwerke) der Kabelschutzrohranlage von Emden bis an die Landesgrenze Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen übernommen. Darüber hinaus übernahm die ARGE ebenfalls die Planung der ca. 100 km lang parallel verlaufenden Kabelschutzrohranlage der Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 & BorWin4.

Verlauf der Trasse A-Nord im Korridor A (Amprion GmbH (https://a-nord.amprion.net/Dokumente/Mediathek/Brosch%C3%BCren/amp_a_nord_broschuere_215x300_1.pdf)

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