Abwassertechnisch ist die Gruppenkläranlage (GKA) Leiwen bereits auf dem neuesten Stand, u. a. durch eine 2019 gebaute moderne Schlammentwässerung und -verladung (> mehr erfahren). Nun ist sie es auch energetisch – dank Sonnenstrom – und das in einem Maße, dass sie sogar noch andere Liegenschaften mitversorgen kann. Möglich macht das ein Bilanzkreis. Dieser erlaubt es den Verbandgemeindewerken (VGW) Schweich den Strom, der nicht vor Ort in den direkten Eigenverbrauch geht, bilanziell innerhalb des Bilanzkreises auf anderen VGW-eigenen Liegenschaften zu nutzen.
Potentialstudien als Grundlage
Die Grundlage für dieses Vorzeigeprojekt der Energiewende bilden zwei Potentialstudien, die das Ingenieurbüro H. Berg & Partner GmbH, initiiert durch die im Bereich der Energiewende sehr aktive VGW Schweich, erarbeitet hatte.
Zum einen die „Potenzialstudie Eigenstrom- und Wasserstoffproduktion KA Leiwen“ (Dezember 2021), die zu dem Ergebnis kam, dass die Kläranlage Leiwen über ein PV-Potential von 185-435 kWp verfügt und alleine schon der Bau von nur einer PV-Freiflächenanlage auf der Kläranlage Leiwen ökonomisch und ökologisch sinnvoll umzusetzen ist.
Zum anderen die liegenschaftsübergreifende Studie zur „Potenzialabschätzung zur Errichtung von PV-Anlagen zur Eigenstromversorgung auf den Liegenschaften der Verbandsgemeindewerke Schweich“ (August 2022), in der die Liegenschaften identifiziert wurden, die einen besonders großen Anteil am PV-Gesamtpotenzial tragen. Die GKA Leiwen trägt hierbei das größte PV-Potenzial.
Dies hat den Werkausschuss der VGW Schweich dazu bewogen, einen Bilanzkreis zur liegenschaftsübergreifenden Eigenstromversorgung aufzubauen und das gesamte PV-Potential auf der GKA Leiwen zu heben.
Bereit für aktuelle und zukünftige Anforderungen
Nach langem Warten auf die neue Trafostation konnte die Anlage im Frühjahr 2025 endlich in Betrieb gehen und produziert seitdem mit 556 kWp installierter Leistung ca. 600.000 kWh/a erneuerbaren Strom. Die Zusatzleistung gegenüber der in der o. g. ersten Potentialstudie ermittelten installierbaren Leistung hat sich vor allem durch die Nutzung von möglichst leistungsstarken Modulen der neuesten Generation ergeben.

Neben den PV-Anlagen wurde eine neue Trafostation gebaut und die Mittelspannungsschaltanlage sowie die Niederspannungshauptverteilung ersetzt und somit an aktuelle Anforderungen angepasst. Darüber hinaus wurden, mit Blick in die Zukunft, Abgänge für Batteriespeicher und Ladeinfrastruktur vorgesehen. Damit kann dann nicht nur der neue Mähroboter der GKA Leiwen mit Eigenstrom geladen werden 😉