Die Bagger rollen bereits, der Oberboden ist abgeschoben – seit Mitte Mai ist die ehemalige Wiesenfläche nicht mehr wiederzuerkennen. Es entsteht die neue Gruppenkläranlage Mettendorf für 3.500 Einwohner aus den Ortschaften Mettendorf, Sinspelt, Utscheid, Niederraden, Obergeckler und Niedergeckler.
Nachdem der offizielle Spatenstich im März 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde, fand am 15. Juni eine Baustellenbesichtigung der Umweltministerin Höfken (RLP) statt.
Die Kläranlage, die mit Fördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz finanziert wird, wird nach dem neusten Stand der Technik errichtet, wodurch sich Umweltministerin Höken auch eine Verbesserung des ökologischen Zustandes der Enz erhofft. Als Zufluss zur Prüm, welche als Schwerpunktgewässer hinsichtlich des Phosphorgehaltes gilt, sollen die Einträge durch die neue Kläranlage möglichst gering gehalten werden. Durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) wurde ein Grenzwert von 1,5 mg/l Phosphor im Mittel festgelegt, mit der optimierten neuen Kläranlage lässt sich sogar ein Mittelwert von 0,7 mg/l anstreben.
Neben der biologischen Reinigung wird bei der Kläranlage zusätzlich ein Schlammentwässerungszentrum für die Region Südeifel errichtet. Dort können die Klärschlämme der rund 26.300 Einwohner entwässert werden. Dies stellt die Südeifelwerke optimal für die kommenden Anforderungen an die Klärschlammentsorgung auf. Der entwässerte Klärschlamm kann weiterhin in die Landwirtschaft eingebracht oder einer modernen Verbrennungsanlage zugeführt werden.
Auch die Nutzung von Photovoltaik-Modulen auf den Dächern der Gebäude und auf der Freifläche neben der Kläranlage zur Eigenenergieerzeugung stellt Umweltministerin Höfken als Alleinstellungsmerkmal der Kläranlage Mettendorf heraus. Über die Photovoltaikanlage soll ca. 59 % des Energiebedarfs von 200.000 kWh pro Jahr gedeckt werden.
Trotz der Corona-Pandemie konnte die Baustelle pünktlich starten, sodass auch weiterhin die Inbetriebnahme für Ende 2021 geplant ist.