Wo früher Züge von Pronsfeld nach Waxweiler auf einer Nebenstrecke der Westeifelbahn fuhren, kann jetzt bequem geradelt werden. Aus Richtung Heilhauser Mühle kurz vor der Eisenbahnbrücke über den Fluss Prüm befindet sich direkt neben dem Radweg unterirdisch eines der größten Pumpwerke des Verbandsgemeindewerk Arzfeld. Dort kommen bis zu 60 m³/h Abwasser aus Richtung Lünebach im natürlichen Gefälle an. Über eine 900 m lange Druckleitung DN 125 wird das Abwasser über die Prüm bis nach Waxweiler zur Kläranlage gepumpt.
Die bestehende nassaufgestellte Pumpentechnik wurde zuletzt vor mehr als 10 Jahren erneuert und machte zunehmend Probleme. Eine Ausfallsicherheit konnte nicht mehr garantiert und Wartungsarbeiten nur mit erhöhtem Aufwand und Gefahren für das Betriebspersonal durchgeführt werden. Die Schachtöffnung befand sich nicht so über den Pumpen, dass diese gefahrlos gezogen werden konnten und die Schachtausrüstung gewährleistete kein sicheres Arbeiten. Der Zulauf DN 1000 war für Wartungsarbeiten nicht abzuschiebern und die abgehende PE-Druckleitung bewegte sich deutlich bei Druckstößen. Deshalb wurde vom Betriebspersonal bereits vor einiger Zeit ein Kantholz als provisorische Strebe nachgerüstet, die bei den Arzfeldern mittlerweile Kultstatus erreicht hat.
Um alle genannten Nachteile und Mängel zu beheben, wurde gemeinsam mit dem Verbandsgemeindewerk zunächst der Bestand aufgenommen und in 3D modelliert. Anschließend konnte zügig und zielgerichtet geplant, ausgeschrieben und ausgeführt werden.
Realisiert wurde von der Backes Bau- und Transporte GmbH, der Zahnen Technik GmbH und C. S. Instandsetzung in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebspersonal des Verbandsgemeindewerks. Dabei konnten die Herausforderungen gemeistert werden, die ein Umbau eines Abwasserpumpwerkes im laufenden Betrieb mit sich bringt und kurzfristige pragmatische Lösungen erfordern.
Seither läuft das Pumpwerk ohne Probleme und das Kantholz hat endlich ausgedient.