Atemberaubende Einblicke ins das Leben eines Extrembergsteigers

Hans Kammerlander nahm seine Gäste mit auf die zweithöchsten Berge der 7 Kontinente

Zum mittlerweile dritten Mal war Hans Kammerlander im ostbelgischen Heppenbach zu Besuch – diesmal auf Einladung des Ingenieurbüros H. Berg & Partner aus Eupen. Wie schon 1998 und 2002 war das Publikum fasziniert von seinen abenteuerlichen Reisen und Aufstiegen – diesmal auf die jeweils zweithöchsten Gipfel der 7 Kontinente, die „Seven Second Summits“.

Mit seiner beeindruckenden Multimediashow und seinem anschaulichen und spannenden Erzählstil nahm Kammerlander das Publikum sogleich für sich ein. Er selbst wirkt – gerade neben dieser Großleinwand mit atemberaubenden Bildern hoher Gipfel – eher klein und unscheinbar. Und auch wenn er gerade auf einer Bühne vor vielen Menschen spricht, glaubt man ihm sofort, dass er nicht gerne in der Öffentlichkeit steht. Doch Bekanntheit und Sponsoren sind notwendig, um solche Expeditionen realisieren zu können – schließlich, so verrät er, kostete allein der Flug zum Mount Tyree, dem zweithöchsten Gipfel der Antarktis, knapp 30.000 Euro.

Und es gab ja noch weitere sechs Gipfel zu erreichen und zu erklimmen! Zusammen mit seinem Publikum geht der drahtige Bergsteiger noch einmal auf die Reise: Nach Asien auf den K2 – den Berg der Berge, nach Afrika auf den Mount Kenia, nach Kanada auf den Mount Logan, einen der unwirtlichsten Berge der Welt, oder nach Neuguinea auf den Puncak Trikora. Dabei erzählt Hans Kammerlander nicht nur von seinen Gipfelbesteigungen, sondern berichtet auch über die Kultur und das Leben der Menschen in den jeweiligen Regionen und Ländern, ohne deren Hilfe er dieses Projekt kaum hätte umsetzen können.

Besonders verbunden fühlt er sich den Menschen in Nepal. Seit vielen Jahren engagiert er sich für die „Nepalhilfe Beilngries“. Da auch im IB Berg Mitarbeiter in der Nepalhilfe Aachen e.V. tätig sind, lag es nahe, den Reinerlös der Veranstaltung der Nepalhilfe zu stiften. Allen Beteiligten ist es daher eine große Freude, dass trotz Herbstferien gut 300 Gäste den Weg in die Heppenbacher Schützenhalle gefunden haben und man so die Nepalhilfe Aachen e.V. mit rd. 2.000 € unterstützen kann.

Doch warum wählt einer, dem es nie steil und hoch genug sein könnte, auf einmal nur die Zweithöchsten eines jeden Kontinents? Die Erklärung ist einfach. „Zu viel los da oben auf den Höchsten“, sagt Kammerlander. Fast 300 Bergsteiger haben inzwischen die Seven Summits bestiegen, also die sieben höchsten Berge der jeweils sieben Kontinente. Noch nie aber ist es einem Alpinisten gelungen, die sieben zweithöchsten Gipfel aller Erdteile zu besteigen. Doch darin liegt eine viel größere Herausforderung – logistisch wie alpinistisch gesehen. Denn in den meisten Fällen sind die jeweils zweithöchsten Berge umständlicher zu erreichen und schwerer zu besteigen, als ihre oft nur unwesentlich höheren Nachbarn. Eine Herausforderung, die wie gemacht scheint für den als ruhig, besonnen und dennoch sehr ehrgeizig  geltenden Extremsportler.

Kammerlander absolvierte bis heute rund 2500 Klettertouren auf der ganzen Welt, darunter 50 Erstbegehungen. Es gelangen ihm über 60 Alleinbegehungen im VI. Schwierigkeitsgrad, doch Srallüren legt er keine an den Tag – im Gegenteil. Trotz seiner zahlreichen Erfolge am Berg ist er ein bescheidener Mensch geblieben. Fröhlich mischte er sich im Anschluss zusammen mit seinem ebenfalls überaus sympathischen Begleiter Toni Mutschlechner unter die  Gäste und genoss die entspannte ostbelgische Atmosphäre.

Ein gesondertes Interesse auf den höchsten Berg Belgiens zu steigen wird er zwar nicht haben – Botrange ist gerade mal 694 Metern hoch – jedoch kann mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden, dass dies nicht Kammerlanders letzter Besuch in Ostbelgien war.

Impressionen

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