Die Stadt Luxemburg versorgt Einwohner der Stadt, Handel, Gewerbe und Industrie täglich mit bis zu 25.000 m³ Trinkwasser. Um die entsprechenden Wassermengen täglich bereitstellen zu
können, bezieht der städtische Service des Eaux Trinkwasser sowohl aus zahlreichen eigenen Quellen als auch aus dem Stausee Esch, dem nationalen Trinkwasserspeicher des Landes Luxemburg.
Im Südosten des Stadtgebiets trägt die Trinkwasseraufbereitungsanlage Pulvermühle zur Versorgung der Stadtteile Pulvermühle, Verlorenkost, Bonneweg, Grund und des Stadtzentrums bei. In der Anlage wird Quellwasser aus einer Felskaverne gewonnen und nach der Aufbereitung in städtische Hochbehälter eingespeist.
Im Quellwasser der Anlage hat die Stadt Luxemburg jedoch mehrfach überhöhte Gehalte organischer Verschmutzungen festgestellt. Eine Studie des Institutes IWW, Mühlheim a.d.R. identifizierte eine Reihe von Eintragspfaden und erarbeitete mögliche Sanierungsstrategien.
Auf dieser Basis hat die Stadt Luxemburg das Ingenieurbüro Berg & associés S.A.R.L. mit der Planung, Ausschreibung und Bauleitung der erforderlichen Maßnahmenumsetzung beauftragt.
Die vorhandene Anlagenkonzeption wurde um eine UV-Desinfektion ergänzt und auf vollautomatischen Betrieb umgestellt. Durch die Integration der Anlage in die Fernüberwachung kann die Stadt Luxemburg nun die Anlage kontinuierlich überwachen und bei Bedarf kurzfristig in den Aufbereitungsprozess eingreifen.
Das Rohrleitungssystem wurde komplett erneuert und mit regelbaren Klappen bestückt. Die Sand- und Aktivkohlefiltermaterialien wurden ausgetauscht. Weiterhin optimieren gezielte Verbesserungsmaßnahmen im Bereich der Sand- und Aktivkohlefilterspülungen sowie ein neues Spülprogramm die Reinigungsleistung der Filter.
Weitere Baumaßnahmen außerhalb des Gebäudes dienen dem vorbeugenden Schutz des Quellwassers: Die klüftigen Felswände oberhalb der Quellkammer wurden von Bewuchs befreit und die Abdichtung der Quellkammer erneuert. Die neue doppelwandige Abwassersammelgrube wird auf Leckagen überwacht, so dass ein Schmutzwasserzufluss aus den Betriebstoiletten in die Felsklüfte ausgeschlossen wird.
Die Trinkwasseraufbereitungsanlage Pulvermühle ist nun modernisiert und mit einer Durchsatzleistung von 180 m³/h vollständig in die Wasserversorgung der Hauptstadt eingebunden.
⇒ Hier geht es zum Referenzprojekt „Maßnahmen zur Behebung hygienischer Beeinträchtigungen der Quellfassung und Trinkwasseraufbereitungsanlage Pulvermühle (Luxemburg)“